Ergebnisse VSW-RIDA-PRO
1. Vorbereitungsphase
- Analyse Werkstoffwissen und Kommunikation im Produktentwicklungsprozess
- Analyse Einflüsse Richtlinien + Gesetzgebungen zum Recycling mit Einfluss auf den Werkstoffeinsatz
- Untersuchung Datenhandling: Prüfung - Freigabe
- Konstitution Beirat, Projektvorstellung
- Projektvorstellung vor Projektpartnern und KMU
2. Spezifische Analysen
2.1 Richtlinien und Gesetzgebungen
Relevante Richtlinien
- REACH - Registierungen von Chemikalien
- RoHS - Beschränkung von betstimmten Stoffen in Elektro- und Elektrinokgeräten
- Richtlinien zur CO2-Minderung vor allem in Kraftwerksanlagen
- IMDS - Internationales Materialdatensystem zur Registrierung von Werkstoffe, Halbzeugen und Bauteilen
- Unternehmensinterne Richtlinien wie Konstruktiosnrichtlinien, QM-Richtlinien usw.
2.2 Datenhandling und Vernetzung
Status-Quo
- Es existieren heterogene Systemwelten
- Werkstoffreferenzen in allen Systemen
- Kommunikation über berechtigte Mitarbeiter
- Unternehmensübergreifende Vernetzung existiert nur anwenderinteraktiv
- Der Fokus liegt auf Prüfdatenmanagement, Dokumentenemanagement, Umweltmanagement
Theoretischer Lösungsansatz
- Schaffung einer einheitlichen, systemübergreifenden Werkstoffreferenzierung
- Damit ist die Vernetzbarkeit interner Systeme gegeben
- Integrationsgrundlage für die heterogene Systemwelt
2.2.1 Prüfdatenmanagement
Analyse der Rohdatendatenformate von Prüfmaschinen
- In Unternehmen finden unterschiedliche Prüfmaschinen und deren Hersteller in Abh. des Versuches Anwendung
- Die Rohdatenformate unterscheiden sich in Abh. der Prüfmaschinenhersteller und Versuche
- Schnittstelle und Datenformate zur Integration von Prüfdaten ist daher nur individuell lösbar
- Fokussierung auf Standardprüfverfahren und verbreitete Hersteller
2.2.2 Anwendung von Richtlinien
Analyse des Umgangs mit IMDS und Stoffverboten (REACH, RoHS)
- Angwandte Richtlinien sind:
- IMDS (International Material Data System)
- REACH (Registration, Evulation, Authorization of Chemicals)
- RoHS (Restriction of the use of certain hazardous substances in electrical and electronic equipment)
- Unternehmen sind in der Nachweispflicht der Inhaltsstoffe Ihrer Produkte und verwendeten Materialien im Hinblick auf ökologische Aspekte
- Dabei ensteht ein stetiger Kontrollzwang bzgl. Änderungen der Gesetzgebungen und Aktualisierungen bzgl. IMDS
Zielsetzungen bei der Anwendung von Richtlinien sind u.a.:
- Kompensation fehlender Kapazität und Fachwissen bzgl. Entwicklung von Stoffrestriktionen
- Förderung der Entwicklung umweltgerechter Produkte
- Vermeidung versäumter Substitutionen durch neue Stoffrestriktionen
3. Konzept
3.1 Richtlinien und Gesetzgebungen
RoHS Konformität
- erste Ansätze für die Darstellung der Richtlinie RoHS auf Basis der Werkstoffdatenbank WIAM® METALLINFO
- Ampelprinzip erwies sich als sinnvoles Konzept zur Markierung des Konformitätsstatus (rot = nichkonform, gelb = zu prüfen, grün = konform)
weitere Richtlinien
- im Zuge der weiteren Entwicklungen sind die Richtlinien GADSL und IMDS von Bedeutung
- auf Basis der Beispieldatenbank WIAM® METALLINFO und der Lösungsansatzes für die Richtlinie RoHS können diese Ansätze übertragen werden
3.2 Prüfdaten
Formate
- für die gängigsten Prüfversuche wurden die vorliegenden Formate der Testreihen zusammengetragen
- Erarbeitung eines Konzeptes zur vereinheitlichten Prüfdatenintegration
Auswertung
- es wurden prinzipielle Auswerteverfahren für Zugversuch und Schwingfestigkeitsversuch (Ermittlung von Wöhler-Kurven) zur IT-gestützten Prüfdatenauswertung erarbeitet
- Damit können vergleichbare Werkstoffkennwerte generiert werden
3.3 Konzeptphase
- Ableitung und Entwicklung von Strategien und Strukturen zur praxisrelevanten Umsetzung der Schadstoffinformationen und -toleranzen in Bezug auf Werkstoff, Technologien und Bauteile.
- Ableitung von gegebenenfalls erforderlichen, ergänzenden Werkstoffprüfungen
- Erarbeitung von Datenmodellen
- Definition von Schnittstellen
- zu Standarddatenwegen/-produkten wie IMDS-System und KVS-System (OEM - TIER)
- zu Objekten im Unternehmen mit dem Ziel einer weitgehend standardisierten Basisschnittstelle für Werkstoffinformationen
- Ableitung und Definition von Lösungsstrategien und -modellen zum Werkstoffinformationshandling im Unternehmen und zwischen Unternehmen (Zulieferer - OEM) für die Objekte
- firmenbezogenes Informationshandling
- Informationshandling zwischen OEM und Zulieferer
- Tool "Richtlinieneinfluss - Werkstoffeinsatz" TRW
- QM-gerechtes Datenmanagement (Prüfdaten – Freigabe Werkstoff- und Bauteildaten)
- Abstimmung mit den Kompetenzträgern
- Schulung, Motivation für das Tool TRW
4. Umsetzungsphase
4.1 Umsetzung in Modulen
Die Programmierung berücksichtigt die durchgängige Umsetzung der Merkmale des qualitätsgerechten Datenmanagement von der Rohdatenermittlung bis zur Freigabe der Werkstoffdaten.
- Einbindung der Richtlinien konformen Informationen (Schadstoff-Know-how und -begrenzungen in das Tool TRW und über Schnittstellen in das Tool Werkstoffsubstitution TWS.
- firmenbezogenes Informationshandling
- Informationshandling zwischen OEM und Zulieferer
- Tool "Richtlinieneinfluss - Werkstoffeinsatz" (TRW)
- QM-gerechtes Datenmanagement (Prüfdaten – Freigabe Werkstoff- und Bauteildaten)
4.2 Realisierung des Gesamtsystems zur "Vernetzung und Steuerung von Werkstoffinformationen... VSW-RIDA-PRO"
- Fertigstellung des Gesamtsystems in den Unternehmen der Projektpartner und zwischen den Projektpartnern (TIER-OEM)
- Unterstützung der KMU bei der Schaffung der Voraussetzungen zur Einführung/Anwendung des Systems "Vernetzung und Steuerung von Werkstoffinformationen, EU-Richtlinien, Bundesgesetzgebungen und Datenmanagement für eine nachhaltige Produktentwicklung" (VSW-RIDA-PRO) am Beispiel des Prototyps TRW Richtlinieneinfluss – Werkstoffeinsatz.
- Anwendersensibilisierung (Schulungen, Workshops)
- Auswertung und Verallgemeinerung/Evaluierung des Gesamtssystems und Hilfsmittel/Anwendungsdokumentation
4.3 Marketing
Zwecks Unterstützung und Forcierung des geplanten Systems zur "Vernetzung und Steuerung von Werkstoffinformationen... VSW-RIDA-PRO" mit der exemplarischen Erarbeitung eines Prototyps "Tool Richtlinieneinfluss-Werkstoffeinsatz" sowie der kontinuierlichen Begleitung und Absicherung von Zwischenergebnissen wurde das Vorhaben mit den spezifischen Meilensteinen und Leistungen in das Marketing-Konzept der IMA Dresden aufgenommen.
Messen und Ausstelungen
Anlässlich von Messen und Ausstellungen (Automobil Dresden 2011; Automotive Testing Expo, Stuttgart; Zulieferer Innovativ, Ingolstadt; Deutscher Stahlhandelstag 2011, Dresden; DVM Tagung Arbeitskreis Betriebsfestigkeit, Clausthal-Zellerfeld) und Vorträgen (ANP-Normenausschüssen in Lippstadt) wurde das Projekt mit Zielstellung und Arbeitsständen vorgestellt. Die Beratungen mit potenziellen Anwendern zeigte ein massives Interesse.
Kooperation mit den Verbänden
- ACOD, AMZ und VIU: Veröffentlichungen und Internetauftritte zur Thematik "Vernetzung, Stoffverbote und Prüfdatenhandling".
Fachzeitschriften
Die gezielte Information in Fachzeitschriften wie
- Antriebstechnik , Der Konstrukteur, Werkstoffe in der Fertigung
- SCOPE, Konstruktionspraxis, Automotive Materials, Automobilkonstruktion
sowie die telefonische Nachbearbeitung führte zu einem festen Interessenkreis aus dem Fahrzeugbau sowie dessen Zulieferer, des Maschinen- und Anlagenbaus sowie auch Ingenieurbüros. Nachhaltige Anfragen aus dem Bereich der KMU fokussieren sich auf die Themen
- Vernetzung und Steuerung von Werkstoffinformationen im Unternehmen und zwischen Unternehmen,
- Umgang mit Richtlinien und Vorschriften im Hinblick auf die Auswirkung auf den Werkstoffeinsatz,
- Prüfdatenmanagement - von der Prüfung bis zur Datenfreigabe.
4.4 Realisierung des Gesamtsystems zur "Vernetzung und Steuerung von Werkstoffinformationen... VSW-RIDA-PRO"
5. Generalisierungsphase
- Sammlung, Auswertung und Verallgemeinerung von Ergebnissen des Projektes unter besonderer Berücksichtigung der Umsetzungserfahrungen
- Ausarbeitung von Besonderheiten für Unternehmenstypen (z. B. Ingenieurbüros, wissenschaftlich-technische Dienstleister, produzierende Unternehmen verschiedener Größen und Branchen) unter explizierter Beachtung langfristiger und aktueller Richtlinien und Vorschriften zum Umwelt- und Gesundheitsschutz mit Auswirkung auf Recycling und Ressourcenschonung